Kleine Ursache, große Wirkung: Schäden durch Überspannungen
Ob im Berufsleben oder im Privatbereich: Unsere Abhängigkeit von elektrischen und elektronischen Geräten nimmt immer mehr zu. Datennetze in Unternehmen oder bei Hilfseinrichtungen wie Krankenhäusern und Feuerwehr sind lebensnotwendige Adern für den längst unverzichtbaren Informationsaustausch in Echtzeit. Sensible Datenbestände zum Beispiel von Bankinstituten oder Medienverlagen brauchen sicher funktionierende Übertragungswege.
Eine latente Bedrohung für diese Anlagen bilden nicht nur direkte Blitzeinschläge. Bedeutend häufiger werden die elektronischen Helfer von heute durch Überspannungen beschädigt, deren Ursachen entfernte Blitzentladungen oder Schaltvorgänge großer elektrischer Anlagen sind. Auch bei Gewittern werden kurzfristig hohe Energiemengen freigesetzt. Diese Spannungsspitzen können über alle Arten von elektrisch leitenden Verbindungen in ein Gebäude eindringen und enorme Schäden verursachen.
Wirtschaftliche Folgen von Blitz- und Überspannungsschäden
Wirtschaftliche Verluste können nur alleine betrachtet werden, wenn keine gesetzlichen oder versicherungstechnischen Forderungen für den Personenschutz bestehen.
Durch die Zerstörung von elektrischen Geräten entstehen hohe Schäden, besonders bei:
- Computern und Servern
- Telefonanlagen
- Brandmeldesystemen
- Überwachungssystemen
- Aufzug, Garagentor- und Rollladenantrieben
- Unterhaltungselektronik
- Küchengeräten
Hinzu kommen Kosten durch Ausfallzeiten und Folgeschäden bei:
- Datenverlust
- Produktionsausfall
- Ausfall der Ereichbarkeit (Web, Telefon, Fax)
- Defekt der Heizungsanlage
- Kosten durch Ausfall oder Fehlalarm bei Brand- oder Einbruchmeldeanlagen
Entwicklung der Schadenssummen
Die aktuellen Statistiken und Schätzungen der Sachversicherer zeigen: Die Höhe der Schäden durch Überspannungen ohne Folge- und Ausfallkosten hat aufgrund der gestiegenen Abhängigkeit von den elektronischen Helfern längst bedrohliche Ausmaße angenommen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Sachversicherer Schadensfälle immer häufiger prüfen und Vorrichtungen zum Schutz vor Überspannungen vorschreiben. Informationen zu den Schutzmaßnahmen enthält zum Beispiel die deutsche Richtlinie VdS 2010.
Jahr | Anzahl der Blitz- und Überspannungsschäden | Gezahlte Leistungen für Blitz- und Überspannungsschäden | |
1999 | 490.000 | 310 Millionen € | |
2006 | 550.000 | 340 Millionen € | |
2007 | 520.000 | 330 Millionen € | |
2008 | 480.000 | 350 Millionen € | |
2009 | 490.000 | 340 Millionen € | |
2010 | 330.000 | 220 Millionen € | |
2011 | 440.000 | 330 Millionen € | |
2012 | 410.000 | 330 Millionen € | |
2013 | 340.000 | 240 Millionen € | |
2014 1 | 410.000 | 340 Millionen € |
Anzahl der Blitz- und Überspannungsschäden und gezahlte Leistungen der Hausrat- und Wohngebäudeversicherer; Quelle: GDV ・ Hochrechnung mittels Branchen- und Risikostatistik; Zahlen auf 10.000 bzw. 10 Millionen € gerundet.1 vorläufig