Estrichaufbau

Querschnitt durch einen Estrich mit Dämmschicht, Estrichart und Dicke

Der Estrichaufbau ist eine wichtige Voraussetzung für eine ordnungsgemäße Unterflurinstallation. Beim estrichüberdeckten System ist es wichtig, dass die Estrichstärke über dem Kanal den in der Norm geregelten Werten entspricht, um Rissbildung zu vermeiden. Die Estrichnenndicke ist abhängig von der Dämmschicht, der Einzellast und der Estrichart. Die näheren Angaben zur Estrichnenndicke sind für Deutschland der DIN 18560 zu entnehmen.

Hier können unter Umständen chemische oder thermische Beanspruchungen auftreten, die zum Schutz des montierten Systems besondere zusätzliche Maßnahmen erfordern.

Die estrichbündigen Kanalsysteme OKA und OKB sowie die Unterflurdosen UZD erhalten ihre Belastungsfähigkeit für den bestimmungsgemäßen Gebrauch erst durch den Verbund mit dem angrenzenden Estrich.

Folgende Punkte sind daher wichtig:

  • Das Kanalsystem darf nicht begangen oder ähnlichen Belastungen ausgesetzt werden, nachdem es auf dem Rohbeton fest montiert wurde.
  • Das Kanalsystem muss mit dem angrenzenden Estrich ein Verbundsystem bilden.

Beim OKA- und OKB-System sind folgende Punkte besonders zu berücksichtigen:

  • Die Seitenprofile mit Estrich zu unterfüttern, um eine gute statische Abstützung im Estrich zu erzielen. Der Estrich ist sorgfältig anzuarbeiten und zu verdichten.
  • Das geöffnete Kanalsystem darf weder begangen noch ähnlichen Belastungen ausgesetzt werden. Maßnahmen für den hierzu notwendigen Schutz sind in Abstimmung mit der Bauleitung zu treffen.

 

Unterflur-Kanalsystem im Verbundestrich

Einsatz in Fließestrichen

Beim Einsatz von estrichüberdeckten und estrichbündigen Kanalsystemen in Fließestrichen sind alle Öffnungen des Kanalsystems mit geeigneten Mitteln abzudichten (z. B. durch Klebebänder). Durch das Abdichten dürfen keine Hohlräume zwischen den Bauteilen und dem Estrich entstehen.

Bei estrichüberdeckten Kanalsystemen können Öffnungen z. B. durch Kanalstoßstellen an Verbindungslaschen, Vertikalkrümmern oder den Unterflur-Dosenkörpern entstehen. Auch die oberen Abschlüsse wie Montageschutzdeckel, Montagedeckel oder Blinddeckel sollten abgedeckt oder abgeklebt werden.

Bei estrichbündigen Kanalsystemen können Öffnungen an den Stoßstellen der Kanaleinheiten, an Abzweigen, Anbaueinheiten und Endverschlüssen oder beim Übergang der Kanalunterteile zu den Seitenprofilen entstehen. Die Seitenprofile und Deckelstoßstellen an den Kanaloberteilen sind ebenfalls abzudecken.

Unterflur-Kanalsystem im Gussasphalt

Einsatz in Gussasphalt

Beim Einsatz von Elektroinstallations-Kanalsystemen in Gussasphalt ist es wichtig, das Kanalsystem vor Hitzeeinwirkung zu schützen.

Die estrichüberdeckten Kanäle dürfen unter keinen Umständen eine direkte Verbindung zum Gussasphalt haben. Durch die hohe Einbautemperatur von etwa 250 °C sind Formänderungen an metallischen Teilen nicht auszuschließen. Eine Dämmlage, z. B. aus Fasoperl-Platten oder bitumierter Wellpappe, schützt die Kanalstrecken vor der Hitzeeinwirkung.

Auch die estrichbündigen Kanäle dürfen unter keinen Umständen eine direkte Verbindung zum Gussasphalt haben. Eine Ausnahme bilden hier die Estrichanker. Ein etwa 15 bis 20 mm dicker Dämmstreifen wird beidseitig an den Kanälen befestigt, bevor der Gussasphalt eingebracht wird. Nach der Auskühlung wird der Dämmstreifen zwischen Kanal und Estrichplatte entfernt und mit geeigneter Vergussmasse verfüllt.

 

Aggressiver Estrich (z.B. Magnesiaestrich)

Alle Metallteile, die mit einem aggressiven Estrich in Berührung kommen, müssen bauseits mit einem geprüften Korrosionsschutz auf Epoxidharzbasis geschützt werden. Ein zweifacher Anstrich ist notwendig.