Schutzarten gegen Fremdkörper

IP-Schutzart

Mit der IP-Schutzart wird angegeben, inwieweit ein Bauteil gegen Berührungen und Fremdkörper sowie das Eindringen von Wasser geschützt ist. Die IP-Schutzarten sind in der Norm DIN EN 60529 (VDE 0470 Teil1) geregelt. Die IP-Angabe besteht immer aus zwei Kennziffern.

Die erste Kennziffer

IP-Schutzarten gegen Fremdkörper

bezeichnet den Berührungs- und Fremdkörperschutz. Sie gibt einerseits an, inwieweit ein Gehäuse den Zugang zu gefährlichen Teilen verhindert, indem das Eindringen von Körperteilen oder Gegenständen, die von einem Menschen gehalten werden, verhindert oder begrenzt wird. Andererseits gibt sie an, inwieweit das Gehäuse die installierten Betriebsmittel vor dem Eindringen von festen Fremdkörpern schützt.

Schutzgrad

erste Kennziffer

...gegen den Zugang zu gefährlichen Teilen

...gegen feste Fremdkörper

0

geschützt gegen den Zugang zu gefährlichen Teilen mit dem Handrücken

nicht geschützt

1

geschützt gegen den Zugang zu gefährlichen Teilen mit einem Finger

geschützt gegen feste Fremdkörper 50 mm Durchmesser und größer

2

geschützt gegen den Zugang zu gefährlichen Teilen mit einem Werkzeug

geschützt gegen feste Fremdkörper 12,5 mm Durchmesser und größer

3

geschützt gegen den Zugang zu gefährlichen Teilen mit einem Draht

geschützt gegen feste Fremdkörper 2,5 mm Durchmesser und größer

4

geschützt gegen den Zugang zu gefährlichen Teilen mit einem Draht

geschützt gegen feste Fremdkörper 1,0 mm Durchmesser und größer

5

geschützt gegen den Zugang zu gefährlichen Teilen mit einem Draht

staubgeschützt

6

geschützt gegen den Zugang zu gefährlichen Teilen mit einem Draht

staubdicht

Schutzarten gegen Wasser

Die zweite Kennziffer

bezeichnet den Schutz gegen Wasser. Sie gibt an, inwieweit das Betriebsmittel vor eindringendem Wasser und den daraus resultierenden schädlichen Folgen geschützt ist.

Schutzgrad gegen Eindringen von Wasser mit schädlicher Wirkung

zweite Kennziffer

Kurzbeschreibung

Definition

0

nicht geschützt

-

1

geschützt gegen Tropfwasser

senkrecht fallende Tropfen dürfen keine schädlichen Wirkungen haben

2

geschützt gegen Tropfwasser, wenn das Gehäuse bis zu 15° geneigt ist.

senkrecht fallende Tropfen dürfen keine schädlichen Wirkungen haben, wenn das Gehäuse um einen Winkel bis zu 15° beiderseits der Senkrechten geneigt ist.

3

geschützt gegen Sprühwasser

Wasser, das in einem Winkel von 60° beiderseits der Senkrechten gesprüht wird, darf keine schädlichen Wirkungen haben.

4

geschützt gegen Spritzwasser

Wasser, das aus jeder Richtung gegen das Gehäuse spritzt, darf keine schädlichen Wirkungen haben.

5

geschützt gegen Strahlwasser

Wasser, das aus jeder Richtung als Strahl gegen das Gehäuse gerichtet ist, darf keine schädlichen Wirkungen haben.

6

geschützt gegen starkes Strahlwasser

Wasser, das aus jeder Richtung als starker Strahl gegen das Gehäuse gerichtet ist, darf keine schädlichen Wirkungen haben.

7

geschützt gegen die Wirkungen beim zeitweiligen Untertauchen in Wasser

Wasser darf nicht in einer Menge eintreten, die schädliche Wirkungen verursacht, wenn das Gehäuse nicht unter genormten Druck- und Zeitbedingungen zeitweilig in Wasser untergetaucht ist.

8

geschützt gegen die Wirkungen beim dauernden Untertauchen in Wasser

Wasser darf nicht in einer Menge eintreten, die schädliche Wirkungen verursacht, wenn das Gehäuse dauernd unter Wasser getaucht ist unter Bedingungen, die zwischen Hersteller und Anwender vereinbart werden müssen. Die Bedingungen sind jedoch schwieriger zu erfüllen als für die Kennziffer 7.

 

 

Schutzarten IK Schutz gegen mechanische Beanspruchung

IK-Code

Schutzgrad von Gehäusen gegen äussere mechanische Beanspruchungen

Der IK-Code nach DIN EN 50102 kennzeichnet den Schutzgrad von Gehäusen gegen äußere mechanische Beanspruchungen. Er setzt sich aus den Codebuchstaben IK und einer zweistelligen Zifferngruppe von 00 bis 10 zusammen. Jede Zifferngruppe steht für einen Beanspruchungsenergiewert in Joule (J). Der IK-Code gilt grundsätzlich für das vollständige Gehäuse, das den Schutz von Betriebsmitteln gegen schädliche Auswirkungen mechanischer Beanspruchungen gewährleistet. Geprüft werden die Gehäuse durch Schlagbeanspruchung mit unterschiedlichen Prüfhämmern.

 

IK-Code

 
 

00

 
 

01

 
 

02

 
 

03

 
 

04

 
 

05

 
 

06

 
 

07

 
 

08

 
 

09

 
 

10

 
 

Beanspruchung Energiewert [J]

 
 

-

 
 

0,15

 
 

0,20

 
 

0,35

 
 

0,50

 
 

0,70

 
 

1

 
 

2

 
 

5

 
 

10

 
 

20

 

Schutzklassen von elektrischen Betriebsmitteln nach VDE 0140

Schutzklasse

Schutzklasse

 

I

Betriebsmittel mit Schutzleiteranschluss (Schutzmaßnahme durch Schutzleiteranschluss am Gehäuse)

II

Betriebsmittel mit Schutzisolierung (Schutzmaßnahme durch Isolierung)

III

Betriebsmittel mit Schutzkleinspannung
(SELV-PELV, Schutz durch Bemessungsspannungen max. 25/50V AC und max. 60/120 V DC)

Elektrische Bezeichnungen

Bei der Verwendung von Kabelabzweigkästen, Verbindungsdosen und Verbindungsklemmen werden die Betriebsmittel mit Benennungswerten eingeteilt, die in der VDE 0100 Teil 200 definiert sind. Bei der Kennzeichnung unterscheidet man die maximal zulässige Spannung (Nennspannung), den maximal zulässigen Strom (Nennstrom), und den maximal zulässigen Querschnitt (Nennquerschnitt) der zu klemmenden Leitungen und Kabel.

Zulässiger Querschnitt der anzuschliessenden Leitung

Nennquerschnitt

Größter geprüfter zulässiger Querschnitt der anzuschließenden Leitung.

Grösster zulässiger Nennstrom an der Verbindungsstelle

Nennstrom

Größter zulässiger Strom an der Verbindungsstelle.

Zulässige Spannung an der Verbindungsstelle

Nennspannung

Größte zulässige Spannung an der Verbindungsstelle.

Polzahl als Anzahl der Verbindungsstellen der Klemmverbindung

Polzahl

Anzahl der Verbindungsstellen der Klemmverbindung.

Einführungen in einen elektrischen Verbindungkasten oder eine Verbindungsdose

Anzahl Einführungen

Anzahl der Einführungen in einen elektrischen Verbindungskasten oder eine Verbindungsdose.