OBO erfindet sich mit internationaler Fertigung gerade einmal wieder neu
Produktion in acht Ländern – Eigene Werke in Indien und Russland – Umsatz über 500 Mio. Euro
OBO Bettermann hat 2015 wie geplant erstmals einen konsolidierten Umsatz von mehr als einer halben Milliarde erreicht, und zwar ein Plus von 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 508 (494) Mio. Euro. Der Hersteller von Elektroinstallationstechnik wird auch künftig mit kleinen und aktionsschnellen Einheiten die internationalen Märkte bearbeiten. „Weiteres Wachstum und Marktführerschaft sind zentrale Unternehmensziele, um die Zukunft des traditionsreichen Unternehmens dauerhaft zu sichern“, so OBO Geschäftsführer Andreas Bettermann.
OBO Bettermann ist weltweit mit 40 Tochtergesellschaften in über 60 Ländern präsent. Das Produktspektrum von OBO umfasst 30.000 Artikel der Elektroinfrastruktur, bei denen Systeme für Verbindungen und Befestigungen, Transienten und Blitzschutz, Kabeltragtrassen, Brandschutz, Leitungsführungen, Einbaugeräte und Unterflurinstallationen eingesetzt werden. Das Unternehmen beschäftigt 3.600 Mitarbeiter. OBO Bettermann besitzt eigene Werke in Deutschland, Ungarn, der Schweiz, den Niederlanden, Großbritannien, Südafrika, Indien und Russland.
Mehr als die Hälfte des Umsatzes wird schon seit Jahren auf den ausländischen Märkten erlöst. Das mittelständische Familienunternehmen unternimmt erhebliche Anstrengungen, auch seine Fertigung zu internationalisieren. Das Werk in Bugyi bei Budapest ist mit rund 1.000 Mitarbeitern inzwischen nicht weniger bedeutend als der Stammsitz im sauerländischen Menden und wird immer weiter als Produktionsstandort und als Logistikzentrale für Südosteuropa ausgebaut.
Seit 2010 hat OBO Werke in den Niederlanden, in Südafrika und soeben in Großbritannien erworben. O-line im südafrikanischen Johannesburg mit Niederlassungen in Kapstadt, Port Elizabeth, Durban, Randfontein und Pretoria und der Tochterfirma in Mosambik soll für OBO Bettermann den Markt im südlichen Afrika bearbeiten. In Indien ist 2014 ein eigenes Werk mit heute 150 Mitarbeitern aufgebaut worden. In Oragadam steht heute die modernste Produktionshalle von Kabeltrag-Systemen auf dem Subkontinent. Es ist das erste OBO Werk in Asien.
Bald wird die internationale OBO Familie wieder etwas größer. In Russland eröffnet 2016 eine eigene Produktionsstätte. OBO verfügt in der Sonderwirtschaftszone Lipetsk 450 Kilometer südlich von Moskau über eine Immobilie mit Produktions- und Verwaltungsgebäuden auf einem rund 50.000 Quadratmeter umfassenden Areal. Nach Schulung der ersten Mitarbeiter wird die eigenständige OBO Produktion in Russland aufgebaut. Die Produktion in Russland mit ebenfalls zunächst 150 Mitarbeitern ist ein weiterer Schritt zum internationalen Ausbau der Marke OBO Bettermann und zur Erschließung weiterer relevanter Märkte. Bettermann: „Gerade in Russland wird eine eigene Produktion erwartet, um erfolgreich im örtlichen Markt tätig zu sein.“
2016 wird im Wohnungsmarkt weiter ein stabiles Inlandsgeschäft erwartet. Beim Export blickt das Unternehmen wieder mit stärkerer Zuversicht in die Zukunft, weil sich besonders Südeuropa und hier vor allem Spanien erholen. Für das Geschäft mit Gewerbebauten und Industrieausrüstung sieht OBO dagegen keine wirklich neuen Impulse.
Eine der OBO Marken hat gerade 60. Geburtstag gefeiert. Ackermann mit dem Doppel-A brachte schon 1955 am Bau neue Lösungen zum Einsatz. Die Lebensadern moderner Gebäude nahmen im Boden verborgen ihren Lauf. Ackermann erfand das erste moderne Unterflursystem. Ohne Unterflur wäre heute die digitale Welt nicht vorstellbar. Wo Daten geführt werden, kommen Unterflursysteme zum Einsatz. Unterflursysteme sind heute sehr komplex und verlangen Gewerke übergreifende Abstimmungen. So wurde die Schreibstube zum High-Tech-Büro. Das war eine Revolution der Elektroinstallation in Bürogebäuden. So erfindet sich OBO immer wieder neu.
Diplom-Kaufmann Andreas Bettermann (40) ist Geschäftsführer der Unternehmensgruppe OBO Bettermann. Das 1911 gegründete Familienunternehmen gehört zu den Innovationsführern der Elektroinstallationstechnik und wird von ihm in vierter Generation am Stammsitz in Menden/Sauerland geführt. Nach dem Studium an den Universitäten Köln und Siegen und ersten beruflichen Stationen unter anderem bei der Grohe AG und der Pittsburgh Tube Company Inc. (USA) ist Andreas Bettermann im Jahr 1999 bei OBO eingetreten. 2004 wurde er in die Geschäftsführung berufen.